„Flirritierende Wesenheite(r)n oder des Schöpfers schöpferische Pause“

von und mit: Delia Dahinden und Judith Stadlin

Eine eigenwillige Interpretation des ‚ Karneval der Tiere ‚ von Camille Saint-Saëns.

Wenn man ganz still ist, kann man Dinge erleben, dass einem das Hören erst richtig aufgeht. Denn sowohl Fisch als auch Vogel sagen dem Hasen, der eigentlich ein Huhn im Löwenpelz ist, guten Tag. Und während alle sich fragen, was nun zuerst war: das Ei oder die Musik, verrüsselt sich der Elefant wie im Porzellanladen. Das tanzende Bett ist in Wahrheit ein Schwan und zu guter Letzt wäscht eine Hand den anderen Fuss.


Pressestimmen

Der Schöpfer hat seine Ohnmacht eingestanden und entnervt das Handtuch geworfen, und die Tiere haben Heft und Partitur selber in die Pfoten genommen. Die Schöpfung als philosophischer Karneval: Bei so einer Evolution könne einiges daneben gehen, beispielsweise der Mensch. Der wird nämlich von allen Tieren verlacht, weil er die Kleiderverteilung des Schöpfers verschlafen hat und deswegen auf tierische Solidarität angewiesen ist. Mit phantasievollen Kostümen und Textilskulpturen sind die beiden Schauspielerinnen besagtem Schicksal entronnen, komponieren sanft poetische, geschickt verfugte Bilder und verhohnepipeln das Ganze nach Strich und Faden. (Der Bund 9. Juni 2000)

Wenn der sterbende Schwan schläft, kommt der Sinn für höheren Blödsinn zum Ausdruck. Die beiden Schauspielerinnen, Delia Dahinden und Judith Stadlin, verstehen es hervorragend, das Humorvolle, Neckische von Saint-Saëns‘ Musik in Bewegung und Sprache zu übersetzen. Eine Art Gesamtkunstwerk, in dem sich Kostüme, Spiel, Musik und Sprache miteinader verbinden. (LNN /ZN 11. Sept. 2000)

Delia Dahinden